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Initiatische Atem-, Stimm- und Leibarbeit

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Die Übungen der Atem,- Stimm- und Leibarbeit nach Graf Dürckheim, wirken gleichzeitig auf die körperliche, seelische und geistige Ebene des Menschen. Gerade die ganz körperlich gemachten Erfahrungen übertragen sich in den seelischen und geistigen Bereich und schaffen auch dort die Qualitäten: tragender Grund, Vertrauen, Sicherheit und Kraft.

"Die Verankerung in der Mitte, die Hara bedeutet, gewährt dem Menschen den Genuss einer Kraft, die ihn in anderer Weise zur Meisterung des Daseins befähigt, als er es vom Ich her vermag. Sie ist eine geheimnisvoll tragende, eine ordnende und formgebende sowie eine lösende und ganzmachende Kraft."

"Hara ist die Garantie dafür, dass die natürliche Bewegung der Verwandlung - und das ist der natürliche Atem - stattfinden kann."

Das Sich-Spüren-Können ist deshalb so wichtig, weil es Voraussetzung ist für das Sich-Getragen-Fühlen, für das Sich-Loslassen-Können.
Loslassen in den Schultern, im Nacken, im Rücken, wird erst wirklich möglich, wenn ich diesen tragenden, sicheren Boden ganz bewusst spürend in mir erleben kann. Durch das sich wiederholende, aufmerksame Wahrnehmen werde ich mir mehr und mehr "selbst-bewusst" und "selbst-sicher".
Aufgrund der Erfahrungen, dass da in mir ganz leiblich ein Ort ist der mich trägt, auf den ich mich verlassen und in den ich mich hineinlassen kann, entwickelt sich Gelassenheit, ein von innen kommendes, natürliches Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit.
Durch Wiederholungen werden diese erfahrenen Qualitäten als Körpererfahrung verankert und stehen somit als wichtige Ressource zur Verfügung.
Auf die zentrale Bedeutung dieser körperlichen Erfahrungen des Vertrauens weist Dürckheim vielfach hin. Er beschreibt sie als Voraussetzung um von einer "eingefleischten" Selbstschutz- und Misstrauenshaltung zu einer Haltung des Vertrauens, der Zuversicht zu gelangen.
Graf Dürckheim betont, dass Loslassen, eine dauerhafte Entspannung im Kopf-, Nacken-, Schulter-und Rückenbereich nur durch eine erlebte, erspürte Sicherheit im Bauch-Beckenbereich möglich ist.

"Wer aber gelernt hat, seinen Schwerpunkt im Bauch-Becken Raum zu halten, findet hier eine Quelle außerordentlicher Kraft, eine Garantie unerschütterlichen Gleichgewichts und die Wurzel für eine ungehemmte Kontaktfähigkeit."

Die Übungen führen zu einer gelassenen Verwurzelung in der eigenen Leibesmitte, zu einem sicheren, ausgeglichenen Standpunkt.
Diese Erfahrungen bilden die Grundlage, die uns in belastenden Lebenssituationen ein großes Maß an Stabilität, Sicherheit und Gelassenheit bietet und eine optimale Stressbewältigung ermöglicht. Dürckheim verwendet in diesem Zusammenhang den Begriff "Hara".
Das Wort "Hara" stammt aus dem Japanischen und heißt wörtlich übersetzt Bauch. Es hat jedoch eine viel umfassendere Bedeutung als das Wort Bauch in unserem Sprachgebrauch. Im übertragenen Sinn drückt sich darin die körperliche, die energetische sowie die seelisch-geistige Ebene eines Menschen aus.

Hara meint sowohl diesen Ort des Bauchbeckenraumes, als auch den "Seinszustand" und die Präsenz, in der sich ein Mensch aufgrund der Verwurzelung in dieser Leibesmitte befindet.

"Die Verankerung in der Mitte, die Hara bedeutet, gewährt dem Menschen den Genuss einer Kraft, die ihn in anderer Weise zur Meisterung des Daseins befähigt, als er es vom Ich her vermag.
Sie ist eine geheimnisvoll tragende, eine ordnende und formgebende sowie eine lösende und ganzmachende Kraft."

Die Übungen, zu denen auch das Tönen gehört, fördern ein Vertraut-Werden mit den inneren Leibräumen und der Fähigkeit, sich selber und seine Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen. Sie schaffen die Grundlagen, diese Bedürfnisse auch nach außen hin zu vertreten und in ganzheitlicher Weise für sich selber sorgen zu können. Der Übende erlebt in mannigfacher Weise, dass sich durch das achtsame Erspüren, Erkennen, Annehmen, das "in eine heile Ordnung bringen" im Innern, die äußeren Gegebenheiten, bis in kleine Alltagsgeschehen hinein ebenfalls ohne unser Zutun ordnen.
Durch Atem,- Stimm- und Leibarbeit nach Graf Dürckheim wird es möglich, den eigenen Körper als sicher, kraftvoll und behaglich zu erleben und sich identisch zu fühlen mit dem eigenen Leib. Das ermöglicht das Offenbarwerden der in jedem Menschen verkörperten, tieferen Wesensebene.
Wir gelangen vom Körper, den ich habe, der mehr oder weniger gut funktioniert, dahin, selbst dieser Leib zu sein.
Wir können von der Erde, die unter mir ist, zu der Erfahrung "Erde die ich bin" gelangen, vom Bedürfnis des "Getragen-Werden" zum "Mich-Selber-Tragen-Können". Diese Haltung befähigt uns zum "Nicht-Ich", zum "Sich-Selbst-Loslassen", zum "Sich-Selbst-Preisgeben".
Sie befähigt zur Hinwendung zum "Du", befähigt uns erkennend und liebend sich hinzugeben. Dieses "Ichlose" Ausgerichtetsein auf einen anderen Menschen, auf eine Idee oder ein Werk gehört zum Wesen unseres Menschseins.
Damit schließt sich der Kreis, wir sind auf einer anderen Ebene bei uns selber, wir sind bei unserem "Selbst" angekommen.

"Nur in dem Maße, in dem wir solcherart intentional sind, sind wir existentiell; in dem Maße, in dem der Mensch geistig bei etwas oder bei jemanden ist - nur im Maße solchen Beiseins ist der Mensch bei sich."